"Kindesmisshandlung ist eine nicht zufällige (bewusste oder unbewusste) gewaltsame körperliche und/oder seelische Schädigung, die in Familien oder Institutionen (z. B. Kindergärten, Schulen, Heimen) geschieht, und die zu Verletzungen, Entwicklungsverzögerungen oder sogar zum Tode führt, und die somit das Wohl und die Rechte eines Kindes beeinträchtigt oder bedroht."
Definition Kindesmisshandlung

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 Literatur zum Themengebiet "Gewalt gegen Kinder":

  • Arbeitsgruppe Kinderschutz: Gewalt gegen Kinder. Kindesmißhandlung und ihre Ursachen. Reinbek, 1985.
  • Backe, L., Leick, N., Merrick, J. und Michelsen, N.: Sexueller Missbrauch von Kindern in Familien. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 1986.
  • Baurmann, M.: Sexualität, Gewalt und die Folgen für das Opfer. Wiesbaden, 1985.
  • Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales: Beobachtungen in Hamburgs Kinderarztpraxen. Hamburg, 1995.
  • Behörde für Inneres, Landeskriminalamt LKA 130, 1996, nicht veröffentlicht.
  • Brockhaus U., Kolshorn M.: Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen. Frankfurt/Main 1993.
  • Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, Drucksache 15/1861, Hamburg 1994.
  • Dalton, H.J., Slovis T., Helfer R.E., Comstok J., Scheurer S., Riolo S.: Undiagnosed abuse in children younger than 3 years with femoral fracture. Am J Dis Child 144: 875-878, 1990.
  • Deutscher Bundestag, Drucksache 10/4560, o. O. 1986.
  • Deutscher Kinderschutzbund (Hrsg.): Kinder sind gewaltlos zu erziehen. Materialien zum Kinderschutz, Band 4. Hannover, 1992.
  • Eggers, C: Seelische Misshandlung von Kindern. Der Kinderarzt, 25, 748 - 755, 1994.
  • Enders, U. (Hrsg.): Zart war ich, bitter war's. Sexueller Missbrauch an Jungen und Mädchen. Köln, 1990.
  • Engfer, A: Entwicklung von Gewalt in den sogenannten Normalfamilien, In: Martinius, J. & Frank, R. (Hrsg.): Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch von Kindern. Erkennen, Bewusst machen, Helfen. Bern, 1990.
  • Esser, G. & Weinel, W.: Vernachlässigende und ablehnende Mütter in Interaktion mit ihren Kindern. In: Martinius, J. & Frank, R. (Hrsg.): Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch von Kindern. Erkennen, Bewusst machen, Helfen. Bern, 1990.
  • Falardeau, W.: Das Schweigen der Kinder, Quell Verlag, Stuttgart 1998.
  • Fegert, J.M.: Sexuell missbrauchte Kinder und das Recht. Band 1. Rotblatt Verlag Köln, 1993 (wird derzeit neu aufgelegt).

 

  • Finkelhor, D.: A Sourcebook on Child Sexual Abuse. Beverly Hills, CA, 1986.
  • Forster, B. (Hrsg.): Praxis der Rechtsmedizin für Mediziner und Juristen. Stuttgart, New York, 1986.
  • Frank R., Frick, U., Kopecky-Wenzel, M.: Spielen Väter anders mit Kindern als Mütter? Einsichten 1997/I, Forschung an der Ludwig-Maximilians-Universität. München, 1997.
  • Gutjahr, K. und Schrader, A.: Sexueller Mädchenmissbrauch. Köln, 1990.
  • Hutz, P.: Beratung und Prävention von Kindesmißhandlung. In: Fortschritt und Fortbildung in der Medizin Bd 18. Herausgegeben von der Bundesärztekammer. Köln 1994/95.
  • Junghohann, E.E. (Hrgs.): Thiemann Praxis-Leitfaden: Hilfen für misshandelte Kinder. Ratingen 1993.
  • Kopecky-Wenzel, M & Frank, R.: Gewalt an Kindern. Teil 1: Prävention von Kindesmißhandlung und Vernachlässigung, In: Allhoff, P.G. (Hrsg.): Präventivmedizin. Praxis-Methoden-Arbeitshilfen. Springer Verlag 1995.
  • Lockemann U., Püschel K. Gyn(4),Heft 2, Seite 129/130, 1999.
  • Olbing, H., Bachmann, K.D. und Gross, R.: Kindesmißhandlung. Deutscher Ärzte-Verlag. Köln, 1989.
  • Püschel, K.: Das Problem der Kindesmißhandlung aus ärztlicher Sicht - Diagnostik und Interventionsmöglichkeiten (Diskussion). In: Bundesärztekammer (Hrsg.): Fortschritt und Fortbildung in der Medizin, Band 18. Deutscher Ärzte-Verlag, 1994.
  • Remschmidt, H.: Elterliche Kindesmißhandlung. Münchner Medizinische Wochenschrift, 128, 1986.
  • Rutschky, K. / Wolff, R.: Handbuch sexueller Missbrauch. Reinbek bei Hamburg 1999.
  • Schone  u.a. Kinder in Not. Münster 1997.
  • Suer, P.: Sexuelle Gewalt gegen Kinder. Rasch und Röhring Verlag Hamburg 1998.
  • Trube-Becker, E.: Gewalt gegen das Kind. Heidelberg,  1982.
  • Walter, J. (Hrsg.): Sexueller Missbrauch im Kindesalter. Heidelberg, 1992.
  • Wetzels, P: Zur Epidemiologie physischer und sexueller Gewalterfahrung in der Kindheit. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen. Hannover 1997.

 


 Literatur zum Abschnitt "Prävention"

  1. Kempe, R.S., Kempe, C (1980): Kindesmisshandlung. Stuttgart, S. 85 – 96.
  2. Filsinger, Barbara, Bechthold, I. et al. (2010): Kinderschutz beginnt im Kreißsaal. In: Prävention von Gewalt gegen Kinder. Kinderärztliche Praxis 81, S. 159 - 163.
  3. Zu Babylotse: Pauwels, Silke, Metzner, Franka et al. (2011): Soziale Frühwarnsysteme: ambulant versus stationär – oder beides?! In: Interdisziplinäre Fachzeitschrift für Prävention und Intervention. Kindesmisshandlung und -vernachlässigung, Vandenhoek u. Ruprecht, S. 20 – 33.
  4. Kratzsch, Wilfried (2004): Modell zur Frühesterkennung von Entwicklungsgefährdungen bei Hoch-Risikokindern zum Zeitpunkt der Geburt. In: Konzepte und Modelle zur Früherkennung von Entwicklungsgefährdungen bei Säuglingen und Kleinkindern. It Takes TWO to Tango. Verein für Kommunalwissenschaften e.V. Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 43/2. Berlin, S. 24 – 31.
  5. Werner, Emmy, E., Smith, R.R. (1989): Vulnerable but invincible: A longitudinal Study of Resilient Children and Youth. New York.
  6. Laucht, Martin, Schmidt, Martin, Esser, Günther (2000): Risiko- und Schutzfaktoren in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. In: Frühförderung interdisziplinär, 19. Nr. 3, S. 97 – 108.
  7. Collatz Jürgen (2010): Zuspitzungen der Problemlagen von Müttern/Vätern und Kindern und die Notwendigkeit einer familienmedizinischen Orientierung des Gesundheitssystems in Deutschland. In: Familienmedizin in Deutschland. Hrsg.: Collatz, Jürgen. Pabst Science Publishers, Lengerich.
  8. Kabir K. et al: Identifying Postpartum Depression: Are 3 Questions as Good as 10? Pediatrics122: e696-e702(2008) und Lips, Ulrich: Persönliche Mitteilung, Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle Universitäts-Kinderspital Zürich.
  9. Deegener, Günther, Körner, W. (2011): Risiko- und Schutzfaktoren – Grundlagen und Gegenstand psychologischer, medizinischer und sozialpädagogischer Diagnostik in Erfassung von Kindeswohlgefährdung in Theorie und Praxis. Hrsg.: Körner, Wilhelm, Deegener, G. Pabst Science Publishers. Lengerich, Berlin et al., S. 201 - 250.
  10. Brisch, Karl-Heinz (2002): Klassifikation und klinische Merkmale von Bindungsstörungen. In: Monatsschr. Kinderheilk. 150: S. 140 -148.
  11. GKV-Spitzenverband (27.8.2010): Leitfaden Prävention.
  12. Safe: Sichere Ausbildung für Eltern. Trainingsprogramm. http://www.safe-programm.de
  13. Steep: http://www.gerhard-suess.de
  14. Universitätsklinikum Ulm: Entwicklungspsychologische Beratung (EPD). http://www.entwicklungspsychologische-beratung.de
  15. Landesregierung NRW. Sicherer Schlaf (Flyer).
  16. Risikobogen I - III. Seit 2008 in modifizierter Form eingesetzt in der Geburtshilfe der Städtischen Kliniken Solingen.
  17. Kratzsch, Wilfried (2000): Rechtzeitiges Erkennen von Fehlentwicklungen im frühen Kindesalter aus medizinisch/klinischer Sicht. In: Rechtzeitiges Erkennen von Fehlentwicklungen im frühen Kindesalter und das angemessene Reagieren von Jugendhilfe und Medizin unter besonderer Berücksichtigung von Datenschutz und Schweigepflicht. Dokumentation des Workshops am 30. und 31. März in Berlin. Verein für Kommunalwissenschaft e. V. Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 26, S.12- 24.
  18. Kratzsch, Wilfried (2010): Aufbau eines flächendeckenden Netzes früher Hilfen. In: Prävention von Gewalt gegen Kinder. Kinderärztliche Praxis 81, S. 151 - 161.
  19. AG Risikoinventar-Prävention: http://www.forum-kinderzukunft.de/risikoinventar
  20. Kindler, Heinz (2009): Wie könnte ein Risikoinventar für frühe Hilfen aussehen? In: Frühe Hilfen im Kinderschutz. Weinheim und München: Juventa. S. 173 - 232.
  21. Checklisten für Vorsorgeuntersuchungen nach den Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie, 4. Auflage 2011, revidiert und aktualisiert im Auftrage der SG.
  22. Nachverfolgungsbögen, eingesetzt im Multicenterprojekt KinderZUKUNFT. http://www.kinderzukunft-nrw.de
  23. Schmidt, M.H. (1990): Die Untersuchung abgelehnter und/oder vernachlässigter Säuglinge aus der Kohorte von 362 Kindern der Mannheimer Studie. In: Vernachlässigung, Missbrauch und Misshandlung von Kindern. Erkennen, Bewusstmachung, Helfen. Martinius, Joest, Frank, Reiner (Hrsg.). Bern, Stuttgart, Toronto: Huber und persönliche Mitteilung von Laucht, Martin (2011), Institut für seelische Gesundheit, Mannheim.

 


 

Literaturverzeichnis für den Abschnitt "Cybermobbing":

  1. Braun, I., Djordjevic, V., Kreutzer, T., Otto, P., Spielkamp, M. & Weitzmann, J. H.: Spielregeln im Internet. Durchblicken im Rechte-Dschungel. Ludwigshafen / Düsseldorf, 2010.
  2. Couvillon, M. & Ilieva, V.: Recommended Practices: A Review of Schoolwide Preventative Programs and Strategies on Cyberbullying. In: Preventing School Failure: Alternative Education for Children & Youth (55), Heft 2, Seite 96–101, 2011.
  3. Diamanduros, T., Downs, E. & Jenkins, S.: The role of school psychologists in the assessment, prevention and intervention of cyberbullying. In: Psychology in the Schools (45), Heft 8, Seite 693-704, 2008.
  4. Dooley, J. J., Pyżalski, J. & Cross, D.: Cyberbullying Versus Face-to-Face Bullying. A Theoretical and Conceptual Review. In: Zeitschrift für Psychologie / Journal of Psychology (217), Heft 4, Seite 182–188, 2009.
  5. Fawzi, N.: Cyber-Mobbing: Ursachen und Auswirkungen von Mobbing im Internet. Baden-Baden, 2009
  6. Gradinger, P., Strohmeier, D. & Spiel, C.: Traditional Bullying and Cyberbullying. In: Zeitschrift für Psychologie / Journal of Psychology (217), Heft 4, Seite 205–213, 2009.
  7. Grimm, P. & Clausen-Muradian, E.: Cyber-Mobbing - psychische Gewalt via Internet: "Ja, Beleidigungen, Drohungen. So was halt." (Alba). In: KJuG (54), Heft 2, Seite 33–37, 2009.
  8. Jäger, R. S., Fischer, U. & Riebel, J.: Mobbing bei Schülerinnen und Schülern der Bundesrepublik Deutschland. Die Sicht von Lehrkräften – eine Erkundungsstudie. Landau, 2007.
  9. Katzer, C., Fetchenhauer, D. & Belschak, F.: Cyberbullying: Who are the victims? A comparison of victimization in internet chatrooms and victimization in school. In: Journal of Media Psychology: Theories, Methods, and Applications (21), Heft 1, Seite 25-36, 2009a.
  10. Katzer, C.,Fetchenhauer, D. & Belschak, F.: Cyberbullying in Internet-Chatrooms – Wer sind die Täter? In: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie (41), Heft 1, Seite 33–44, 2009b.
  11. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest: JIM 2010 - Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Stuttgart, 2010.
  12. Ortega, R., Elipe, P., Mora-Merchán, J. A., Calma-estra, J. & Vega, E.: The Emotional Impact on Victims of Traditional Bullying and Cyberbullying. A Study of Spanish Adolescents. In: Zeitschrift für Psychologie / Journal of Psychology (217), Heft 4, Seite 197–204, 2009.
  13. Pieschl, S. & Porsch, T.:Schluss mit Cybermobbing! Das Trainings- und Präventionsprogramm "Surf-Fair". Weinheim / Basel, 2012, in Vorbereitung.
  14. Raskauskas, J. & Stoltz, A. D.: Involvement in traditional and electronic bullying among adolescents. In: Developmental Psychology (43), Heft 3, Seite 564–575, 2007.
  15. Riebel, J. & Jäger, R. S.: Cyberbullying als neues Gewaltphänomen. Definitionen, Erscheinungsformen, Tätereigenschaften und Implikationen für die Praxis. In: KJuG (54), Heft 2, Seite 38–41, 2009.
  16. Riebel, J., Jäger, R. S. & Fischer, U. C.: Cyberbullying in Germany – An exploration of pre-valence, overlapping with real life bullying and coping strategies. In: Psychology Science (51), Heft 3, Seite 298-314, 2009.
  17. Salmivalli, C.: Participant role approach to school bullying: Implications for intervention. In: Journal of Adolescence (22), Heft 4, S. 453-459, 1999.
  18. Schultze-Krumbholz, A. & Scheithauer, H.: Social-Behavioral Correlates of Cyberbullying in a German Student Sample. In: Zeitschrift für Psychologie / Journal of Psychology (217), Heft 4, Seite 224–226, 2009.
  19. Slonje, R. & Smith, P. K.: Cyberbullying: Another main type of bullying? In: Scand J Psychol (49), Heft 2, Seite 147–154, 2008.
  20. Smith, P. K., Mahdavi, J., Carvalho, M., Fisher, S., Russel, S. &Tippett, N.: Cyber-bullying, its forms and impact in secondary school pupils. In: Journal of Child Psychology and Psychiatry (49), Heft 4, Seite 376-385, 2008.
  21. Staude‐Müller, F., Bliesener, T. & Nowak, N.: Cyberbullying und Opfererfahrungen von Kindern und Jugendlichen im Web 2.0. In: KJuG (54), Heft 2, Seite 42‐47, 2009.
  22. Techniker Krankenkasse Landesvertretung NRW: TK Meinungspuls Gesundheit 2011 - Erhebung "Cyberbullying". 2011. https://www.tk.de/tk/nordrhein-westfalen/engagement-im-land/gewalt-gegen-kinder/12660 (Stand: 27.01.2017).
  23. Tokunaga, R. S.: Following you home from school: A critical review and synthesis of research on cyberbullying victimization. In: Computers in Human Behavior (26), Heft 3, Seite 277–287, 2010.
  24. Willard, N. E.: Cyberbullying and cyberthreats: Responding to the challenge of online social aggression, threats, and distress. Research Press, Champaign, Ill, 2007.
  25. Wong-Lo, M. & Bullock, L.: Digital Aggression: Cyberworld Meets School Bullies. In: Preventing Sch. Failure: Alternative Educ. for Children & Youth (55), Heft 2, Seite 64–70, 2011.
  26. Ybarra, M. & Mitchell, K.: Online aggressor / targets, aggressors, and target: A comparison of associ-ated youth characteristics. In: The Journal of Child Psychology and Psychiatry (45), Heft 7, Seite 1.308-1.316, 2004.

 


Gemeinsames Fallmanagement beruht in hohem Maße auf einem verantwortungsvollen Austausch von Informationen zwischen der behandelnden Arztpraxis, Kollegen/innen, Allgemeinen Sozialen Diensten, Psychologen/innen, Kinder- und Jugendpsychiatern/innen, Gesundheitsämtern und Beratungseinrichtungen. Die Kontakte zwischen den Akteuren sind umso effektiver, je schneller gegenseitige Rückmeldungen über Ergebnisse der weiteren Behandlung des Falls durch die jeweilige Einrichtung erfolgen.

Die hohen Anforderungen des Praxisalltags können mitunter dazu führen, dass Informationsabsprachen trotz bester Absichten nicht eingehalten werden. In diesem Fall können regelmäßige Kooperationstreffen eine leicht organisierbare Möglichkeit zum Austausch von Informationen und Erfahrungen sein.

Sowohl die Fallarbeit als auch der präventive Ansatz erfordern ein hohes Maß an Einsatz und Energie. Der niedergelassene Arzt hat jedoch die Möglichkeit, durch eine längerfristige Betreuung den Verlauf und Erfolg seiner Bemühungen zu sehen.


Zum Zeitpunkt des Praxisbesuchs meist keine unmittelbare Gefahr für das Kind

Zum Zeitpunkt des Praxisbesuchs ist eine unmittelbar abzuwendende Gefahr für das Kind, von Ausnahmen abgesehen, meist nicht gegeben. Um besonders in Krisensituation angemessen zu reagieren, sollte der Arzt sein Verhalten an folgenden Überlegungen ausrichten:

  • Bei den meisten in der Arztpraxis vorgestellten Fällen von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung ist ein sofortiges Handeln nicht erforderlich.
  • Im Notfall (Gefahr für Leben, Suizidgefahr, Gefahr der unkontrollierbaren Gewaltbereitschaft, Eskalation von Familienkonflikten vor oder an Wochenenden) besteht immer die Möglichkeit des Einschaltens der Polizei.

Abgestufte Reaktion auch im Gefahrenfall möglich

Selbst in den Fällen, die ein sofortiges Eingreifen erfordern, ist entsprechend der Gefahrenbewertung eine abgestufte Reaktion möglich:

  • Kontaktaufnahme mit dem Kinder- und Jugendnotdienst des Amtes für Jugend.
  • Krankenhauseinweisung.
  • Kontaktaufnahme mit den Allgemeinen Sozialen Dienste.
  • Einschaltung der Polizei.

Die entsprechenden Maßnahmen sind gegenüber den Eltern bzw. den Begleitpersonen des Kindes eindeutig zu begründen ("Ich muss jetzt die Allgemeinen Sozialen Dienste anrufen, weil ...").

In der Praxis auftretende Krisenfälle können durch einfache Maßnahmen (z. B. ein kurzes Erstgespräch, die Bitte um Aufenthalt im Wartezimmer, die Ablenkung durch Zeitschriften oder andere Medien, eine zwischenzeitliche Informationseinholung bei einer Kollegin oder einem Kollegen oder Kooperationspartner, ein ausführliches Wiederholungsgespräch) entschärft werden.

Die Einschätzung einer unmittelbaren Gefahrensituation für das Kind muss von Ihnen grundsätzlich in eigener Verantwortung vorgenommen werden. Sofern der Fall erstmalig in der Praxis vorstellig wird, ist das Einbeziehen weiterer Stellen aus Zeitgründen meist nicht möglich. Diese Situation ist jedoch selten.

Die Anonymisierung des Falls stellt eine Möglichkeit dar, sich ohne Verletzung der Schweigepflicht kompetenten Rat einzuholen. Zu beachten ist hierbei, dass eine Anonymisierung nicht immer dadurch erreicht wird, dass man den Namen der Betroffenen nicht nennt, da in manchen Fällen für die Identifizierung bereits die Schilderung der Umstände ausreichend sein kann.

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