Was ist Cybermobbing?


Cybermobbing ist vereinfacht gesagt Mobbing mit Hilfe von Internet- oder Handyanwendungen  19).

Es kann folgende Formen annehmen 24):

  • Schikane (engl. Harassment): direkte (teilweise nicht-öffentliche) Beleidigungen und Drohungen bzw. Zusenden von unhöflichen oder verletzenden Nachrichten, beispielsweise E-Mails;
  • Verunglimpfung (engl. Denigration): öffentliches Verbreiten unwahrer Gerüchte über einen Dritten, die dessen Ansehen schaden, beispielsweise über Soziale Netzwerke wie Facebook;
  • Betrug (engl. Impersonation): unbefugtes Auftreten unter falscher Identität, das dem Ansehen der betroffenen Person schadet, beispielsweise in einem Chat;
  • Verrat (engl. Outing &Trickery): öffentliches Verbreiten von Geheimnissen oder privaten Fotos / Videos gegen den Willen des Betroffenen, um den Betroffenen bloßzustellen, beispielsweise auf YouTube;
  • Ausgrenzung (engl. Exclusion): systematischer Ausschluss einer Person von einer Online-Gruppe, deren Kommunikationskanälen und online Aktivitäten, beispielsweise aus einer Gruppe bei Facebook.

Anhand dieser Auflistung wird deutlich, dass Cybermobbing nicht zwangsläufig vom Opfer bemerkt werden muss, sondern hinter dem Rücken der Betroffenen stattfinden kann. Außerdem sind im Cyberspace nicht alle Kriterien von Mobbing eindeutig feststellbar. Beispielsweise ist Wiederholung bei Cybermobbing teilweise eindeutig vorhanden (z. B. mehrfaches Übersenden beleidigender E-Mails), teilweise eher vom Opfer empfunden (z. B. einmaliges Veröffentlichen eines peinlichen Fotos aber viele Personen sehen dieses im Internet).

Auch das Machtungleichgewicht kann bei Cybermobbing andere Formen annehmen, beispielsweise durch die Hilflosigkeit der Opfer angesichts der Anonymität oder der technischen Versiertheit der Täter. Auch können Opfer von Cybermobbing häufig nicht unterscheiden, ob ein Täter eine Schädigungsabsicht hatte, oder ob eine (empfundene) Attacke im Internet eigentlich als Spaß gemeint war.

Um diesen Punkten gerecht zu werden und schon die ersten Anzeichen von Cybermobbing erkennen zu können, definieren wir daher für die Praxis Cybermobbing wie folgt:

"Cybermobbing sind alle Formen von Schikane, Verunglimpfung, Betrug, Verrat und Ausgrenzung mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien, bei denen sich das Opfer hilflos oder ausgeliefert und (emotional) belastet fühlt […]" 13).