Wer wird Opfer?
Generell ist festzuhalten, dass Jeder, besonders als Nutzer neuer Kommunikationstechnologien, Opfer von Cybermobbing werden kann. Dennoch zeigen sich einige Risikofaktoren, andere vermutete Risikofaktoren konnten sich bisher nicht bestätigen:
Im Gegensatz zu Mobbing zeigt sich bisher kein eindeutiger Zusammenhang mit Geschlecht, Jungen und Mädchen werden in den meisten Studien in ähnlichem Ausmaß Opfer von Cybermobbing 22) 23). Ähnliches gilt für die Schulform, auch hier lässt sich bisher kein eindeutiger Zusammenhang finden: In der repräsentativen TK-Studie beispielsweise waren Schüler aller Schulformen ähnlich häufig von Cybermobbing betroffen 22), in einer anderen großen deutschen Studie fand man dagegen deutlich mehr Cybermobbing unter Hauptschülern 11).
Grundsätzlich können Kinder und Jugendliche aller Klassen- und Altersstufen von Cybermobbing betroffen sein. Der Vergleich aller bisher international publizierten Studien legt aber nahe, dass Cybermobbing bis circa zur siebten oder achten Klasse deutlich zu- und anschließend langsam wieder abnimmt 23).
Der Zusammenhang zwischen Mobbing und Cybermobbing kann ebenfalls als Risikofaktor interpretiert werden: Opfer von Mobbing in der Schule werden häufiger auch Opfer von Cybermobbing 6) 14). Auch gibt es einen Zusammenhang allein für das Cybermobbing. Opfer berichten auch häufig selbst Täter zu sein 18).
Weitere Risikofaktoren beziehen sich auf das eigene Verhalten im Internet: Bei Jugendlichen, die viel Zeit im Internet verbringen, häufig Kommunikationstechnologien wie Instant Messenger oder Chat nutzen, ein aktives Profil in einem sozialen Netzwerk betreiben und generelles Risikoverhalten im Internet zeigen (z. B. Preisgabe persönlicher Daten im Internet oder Besuch von extremen Chaträumen mit sexualisierten Inhalten), steigt die Wahrscheinlichkeit, Opfer von Cybermobbing zu werden 9) 20).