Was kann man gegen Cybermobbing tun?

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Was kann man als Reaktion auf Cybermobbing tun?

Sollte es doch zu einem konkreten Vorfall von Cybermobbing kommen, ist zu bedenken, dass grundsätzlich jedes Cybermobbing anders ist. Es gibt keine einfache oder ideale Lösung! Daher sollten die folgend vorgeschlagenen Maßnahmen der jeweiligen Situation angepasst und deren Wirkungen auf die Schulklasse und die Situation des Opfers einbezogen werden. Das Vorgehen sollte nicht nur mit den Betroffenen selbst, sondern auch – je nach Bedarf – mit Eltern, Lehrern, Schulleitung und gegebenenfalls professionellen Hilfsangeboten wie Schulpsychologischen Beratungsstellen abgestimmt werden.

Bei leichteren Fällen von Cybermobbing sollte man unbedingt selbst aktiv werden. Wenn das Cybermobbing jedoch nicht aufhört oder es sich (direkt) um ernst zu nehmende Gewaltandrohungen, Nötigungen oder gar Erpressungen handelt, wie auch Situationen bei denen die Beseitigung von Spuren (z. B. Fotos) des Cybermobbings Probleme bereitet, sollten auch Anwälte und Strafverfolgungsbehörden einbezogen werden.

Ein gutes Vorgehen ist folgende Vier-Stufen-Strategie 13):

Beruhigen – Sichern – Melden - Hilfe

Als erstes gilt: Sich und die Cybermobbing Situation zu beruhigen. Innehalten und nachdenken, jedoch nie auf Schikane im Netz mit ähnlichem Verhalten antworten, denn dies bestätigt nur den Täter und führt zum Aufschaukeln der Situation.

Als zweites gilt: Immer das Cybermobbing zu dokumentieren und somit Beweise zu sichern. E-Mails oder SMS nicht löschen, Screenshots von Beiträgen / Bildern auf den Internetseiten machen (Tastenkombination: Strg + Druck, dann mit Strg + V in ein Worddokument einfügen, zusätzlich die Internetdresse kopieren, Datum und Uhrzeit einfügen), bei Videos ein Mitschnitt machen (es gibt spezielle Programme oder Erweiterungen für die Browser, z. B. http://www.flashvideodownloader.org/).

Als drittes gilt: Dem Betreiber des Internetangebotes die Inhalte sowie den Täter (Profil, Nickname) zu melden und deren Löschung zu fordern. Die meisten Seiten haben z. B. einen „Melde-Button“ in ihr Angebot implementiert oder es gibt Kontaktadressen der Betreiber. Damit kann verhindert werden, dass Cybermobbing – beispielsweise gemeine Kommentare oder peinliche Fotos – weiterhin öffentlich zu sehen sind. Außerdem kann es ratsam sein, den Cyber-Täter auf die Blockieren-/Ignorieren-Liste zu setzen, um keine weiteren Nachrichten von ihm zu empfangen. Ist ein Cyber-Täter unter dem Namen eines anderen im Netz unterwegs und treibt sein Unwesen, oder hat Zugang zu dem echten Profil eines anderen (Betrug), so sollte der Betroffene dem Betreiber dies ebenfalls sofort melden.