Kinderschutz

Misshandlung, Vernachlässigung, Missbrauch – eine Kindeswohlgefährdung kann in verschiedener Art und Weise vorliegen – ohne, dass eindeutige Zeichen für das Umfeld zu erkennen sind.

Wenn ein Verdacht auf Kindeswohlgefährdung besteht, steht die Kinderschutzgruppe der Kinder- und Jugendklinik zur Verfügung, um diesen zu untersuchen. Das interdisziplinäre Team besteht aus erfahrenen Kinderärzten, Psychologinnen, Sozialarbeiter und geschulten Kinderkrankenpflegern.
Bei speziellen Fragestellungen besteht zudem eine enge Zusammenarbeit mit mehreren Fachdisziplinen, unter anderem mit der Kinderchirurgie, der Kindergynäkologie, der Radiologie und der Rechtsmedizin.

Das Ziel dieses Angebotes ist es, mit Professionalität und in ruhiger Atmosphäre jeden Fall medizinisch abzuklären. Gleichzeitig erfolgt eine psychologische Einschätzung und Unterstützung. Bei Bedarf kann Kontakt zu weiteren Hilfestellen hergestellt werden. Je nach Situation ist die Abklärung sowohl ambulant als auch stationär möglich.

Das Angebot der Kinderschutzsprechstunde steht grundsätzlich jedem offen. Wenn Kinderärzten, Erziehern oder Lehrern Verdachtsmomente einer Kindeswohlgefährdung vorliegen, bietet die Klinik ihre Hilfe an. Auch für Kinder oder Jugendliche und deren Bezugspersonen gibt es in der Klinik einen Ansprechpartner.

Arbeitsweise, Ausstattung und Kooperationen

In der Kinder- und Jugendklinik ist die interdisziplinäre leitliniengerechte Arbeit und die sachgerechte gerichtsfeste Dokumentation von Bedeutung. Zur Standardisierung der Abläufe wurden mehrere hausinterne Leitlinien für den Bereich Kinderschutz entwickelt.  
Großer Wert wird auch auf die kindgerechte Ausstattung gelegt. Neben der positiven Auswirkung auf die Stimmung können z. B. Rollenspiele mit Puppen zur Anamneseerhebung erheblich beitragen.

Die Klinik kooperiert mit regionalen und überregionalen Trägern wie Jugendämtern, den Frühen Hilfen, dem Bunten Kreis, aber auch mit Polizei- und Opferschutzstellen. Dadurch ist ein breites Netzwerk entstanden, das unsere Patienten bei allen Bedürfnissen unterstützt und begleitet. Innenbetrieblich erfolgen regelmäßige Schulungen und Fortbildungen, zudem besteht ein enger Kontakt zu weiteren regionalen Kinderschutzgruppen.